joel - gitarre

Viele Zeitalter ist es her, da tobte an der Oberfläche die Schlachten der Varner Weinkriege. Wüste Szenen durchliefen das Land und in dieser düsteren Zeit gebar die Königin der Bayard-Familie den kleinen Prinzen Joel in den Tiefen eines Varner Weinkeller, geschützt von all den Gräultaten an der Oberfläche. Der Prinz strahlte eine Helligkeit aus, die die Finsternis zum Tage werden liess. 


Viele Jahre sollte er hier verbringen, doch trotz der feuchten Dunkelheit gedieh er zu einer zarten Frohnatur, die einfach den schönen Trieben des Lebens folgen wollte. Wären da nicht die familiären Pflichten: zur Verstärkung der Front sollte er zum Krieger erzogen werden. So wurde er täglich an der Rebschere trainiert, musste den Schilter reiten und das Entkorken üben. Die flinken Finger des Prinzen zeigten Erstaunliches und der Sieg sollte nur noch eine Formsache sein. 


Kurz bevor es aber in die erste Schlacht gehen sollte, kam die frohe Botschaft: Frieden! Schlussendlich konnte man sich doch einigen und das Kriegsbeil begraben, allerdings unter der strengen Bedingung, dass es von jeder Adelsfamilie jeweils einen Vertreter in jedem nennenswerten Gremium geben muss. Prinz Joel war innerlich erleichtert, konnte er doch keiner Fliege etwas antun, aber auch ein wenig niedergeschlagen, denn seine flinken Finger wären im Prinzenalltag absolut nutzlos. 


Gleichzeitig feierten die Nachbarn - bis dahin ein trauriger Haufen - ihre ersten Erfolge aufgrund des Einkaufs eines Varner Prinzen an der Trompete. Als sie aber von einem wütenden Mob ab der nicht-erfüllten Varnerquote bedrängt wurden, gerieten sie in Panik. Der edle Prinz Joel sah die Szene und trat schnell zur Stelle. Er brach sich ein Stück Holz aus dem nächsten Eichenfass, spannte sich darauf ein paar Drähte und packte seine flinken Finger aus. Der wütende Mob jubelten. Die Quote war erfüllt und die Nachbarn sind mit so viel Varner Adel endgültig zum Erfolg verdammt.